«Sommerlust»
Mit Thomas Lenz erhält das Restaurant 13 Punkte

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Bericht aus den Schaffhauser Nachrichten vom 3. Oktober 2017

Dass der Pächter Lorenz Messora für die «Sommerlust» den Eintrag in die Schlemmerbibel Gault Millau anstrebte, war Thomas Lenz, dem Koch und Gastgeber, der hier im Februar neu anfing, bekannt. «Aber das Kochen neu erfinden kann man auch nicht», stellt er sachlich fest. Lenz steht für eine überzeugte regionale Küche mit saisonalen Frischprodukten. Vor vier Jahren ist er mit seiner Frau und seinem Sohn in die Schweiz gekommen, arbeitete als Erstes in der Herrliberger «Kittenmühle» an der Zürcher Goldküste, dann im «Goldenen Wagen» in Oberkirch zwischen dem Golfplatz und dem Sempachersee.

Anschliessend übernahm er einen Auftrag als gastronomischer Projektberater an der Müritz, Deutschlands grösstem Binnensee, in seiner Heimat Mecklenburg-Vorpommern. Von dort ging es dann nach Schaffhausen an den Rhein. «Ich dachte, ich komme hierher als kleine Lampe», kommentiert der hochgewachsene Koch bescheiden und verschmitzt zugleich, «und jetzt bin ich hier Küchenchef und Gastgeber in einer Person.»

Geboren in Eberswalde, absolvierte Thomas Lenz seine Kochlehre 2002 bis 2005 im Hotel Kainsbacher Mühle nahe Nürnberg in der Fränkischen Schweiz. Anschliessend rückte er in die Bundeswehr ein und arbeitete in der Offiziersküche in Berlin. Nach der Dienstzeit ging’s zurück nach Mecklenburg-Vorpommern ins Schlosshotel Gross Plasten, ein prächtiges Barockpalais von 1750.

Rehrücken aus Ramsen für die Stadt
«Ein schönes Lokal mit schönem Essen, das gut schmeckt», fasst Lorenz Messora das Profil der «Sommerlust» kurz und bündig zusammen. Der Saison entsprechen Kürbisravioli auf Spinatbeet mit Pinienkernen und Perlhuhnbrust auf weissem, körnigem Risotto. Für die Wildkarte, insbesondere den Rehrücken, der hier in der Stadt wohl exklusiv auf der Karte steht, arbeitet man mit dem Jäger und Metzger Felix Neidhart in Ramsen zusammen. Verena Prager, die Gründerin der «Sommerlust», freut sich, dass das
Restaurant mit dem schönen Wintergarten dank Messoras unermüdlichem Einsatz wieder im Guide Gault Millau aufgenommen worden ist – und zwar auf Anhieb mit 13 Punkten.